Die Wirtschaftsschule vermittelt ihren Schülerinnen und Schülern neben einer allgemeinen Bildung eine vertiefte kaufmännische Grundbildung und bereitet auf eine entsprechende berufliche Tätigkeit vor. Neben der theoretischen Bildung ist in einem besonderen Umfang auch die praktische Anwendung des Gelernten Ziel des Unterrichts. In schuleigenen Übungsunternehmen vollziehen die Schülerinnen und Schüler modellhaft die Tätigkeiten kaufmännischer Sachbearbeitung anhand konkreter Geschäftsfälle nach, die das Lernen steuern. Dies ermöglicht nicht nur einen Einblick in die Bedingungen und Denkweisen der Arbeitswelt, sondern vermittelt auch Schlüsselqualifikationen wie vernetztes Denken, verantwortliches Handeln sowie Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit.

Seit dem Schuljahr 2014/2015 werden an der Wirtschaftsschule schrittweise neue Stundentafeln und Lehrpläne eingeführt. Hinter den neuen Lehrplänen nach dem schulartübergreifenden Konzept „LehrplanPLUS“ steht die pädagogische Leitidee der selbstständigen, verantwortungsbewussten und situationsgerechten Anwendung erworbenen Wissens in verschiedenen Handlungsfeldern.

Eine Neuerung stellt die Einführung des Faches Mathematik als Pflichtfach für alle Schülerinnen und Schüler dar. Die mathematisch-naturwissenschaftlichen Lehrplaninhalte erleichtern den Zugang zu technischen Berufen in Industrie sowie Handwerk und erhöhen die Chancen für weitere schulische Anschlüsse, z. B. an der Fachoberschule. Eine verpflichtende Abschlussprüfung im Fach Mathematik ist nicht vorgesehen. Alternativ kann eine Prüfung im Fach Übungsunternehmen abgelegt werden.

Neu in der 6. Klasse sind die Fächer "Digitales Leben und Arbeiten" und "Ökonomische Bildung" - Hier wird den Schülerinnen und Schülern anhand praxisnaher Beispiele und Projekte Alltagskompetenz vermittelt.

Wer an der Wirtschaftsschule am Ende der Jahrgangsstufe 10 (der vierstufigen Wirtschaftsschule) bzw. der Jahrgangsstufe 11 (der zweistufigen Wirtschaftsschule) die Abschlussprüfung besteht, erhält den Wirtschaftsschulabschluss, der ein mittlerer Schulabschluss ist. Mit dem Wirtschaftsschulabschluss verkürzt sich die Ausbildungsdauer in einem kaufmännischen Beruf um bis zu ein Jahr, wobei für die Anrechnung ein gemeinsamer Antrag der Auszubildenden und Ausbildenden nötig ist.